GEHLKEN, P.-L. & KRAKOW, L. (1999):
Schadensanalyse an Ziegelerzeugnissen mit Infrarotspektroskopie (FTIR)
In Zusammenhang mit der Vermeidung von Schäden an Ziegelerzeugnissen wird einleitend auf die Bedeutung der mineralogischen Rohstoffuntersuchung eingegangen. Anhand typischer Beispiele wird gezeigt, daß zur exakten Erfassung des modalen Mineralbestandes von Tonrohstoffen nicht nur röntgendiffraktometrische (RDA), sondern zusätzlich auch infrarotspektroskopische (FTIR, Fourier Transform Infrared) Untersuchungen zwingend notwendig sind. Auf die wesentlichen Vorteile der FTIR-Methode bei der Bestimmung der kristallinen Ordnungszustände der Tonminerale, der Identifizierung von Tonmineralpolytypen sowie der semiquantitativen Bestimmung mikrokristalliner und amorpher Bestandteile wird hingewiesen. Mit Bezug auf die Schadensanlyse an Ziegelerzeugnissen werden die häufigsten Arten von Abplatzern, Ausblühungen, Einschlüssen, Verfärbungen und sonstigen Schadensbildern dargestellt. Ursachen und kausale Zusammenhänge zur Rohstoffbasis werden aufgezeigt. Im theoretischen Teil wird an Fallbeispielen detailliert auf methodische Prinzipien, Möglichkeiten und Grenzen der FTIR-Methode eingegangen. Der Vortrag schließt mit dem Hinweis auf die Praxisrelevanz der Infrarotspektroskopie, insbesondere im Hinblick auf geringe Probenmengen und Analysenzeiten.