FLEHMIG, W. & GEHLKEN, P.-L. (1989):
Zum Seladonitmolekül in Illiten paläozoischer Sedimente, seiner genetischen Beziehung und mineralogischen Auswirkung.


Der Illitchemismus diagenetisch/anchimetamorpher Pelite des Rhenoherzynikums ist in bezug auf Si, Al, Fe, Mg (Seladonitmolekül) starken Schwankungen unterworfen. Die Ursachen beruhen auf dem primär abgelagerten Stoffbestand und nicht auf Diagenese-/Metamorphoseeffekten. Seladonitreiche Illite (> 20 Mol.-% Seladonit) stehen im Zusammenhang mit Ereignissen von basischem Vulkanismus, seladonitarme Illite dagegen mit saurem Keratophyrvulkanismus. Der Seladonitgehalt steht darüber hinaus in Wechselbeziehung zum übrigen Mineralbestand der Sedimente (Chlorit-, Albitgehalten und evtl. Pyrophyllit-, Paragonitgehalten). So sind hohe Chloritgehalte der Tongesteine mit seladonitreichen (Al-armen) Illiten, niedrige Chloritgehalte dagegen mit seladonitarmen (Al-reichen) Illiten vergesellschaftet. Bei den Chloriten werden außerdem strukturelle und chemische Unterschiede deutlich. Die Trends und Hypothesen stützen sich auf eine umfassende Pronbenzahl von mehr als 180 Proben, die mittels einer neuen hochsensitiven IR-Methode, chemischen Analysen und Röntgenuntersuchungen eingehend untersucht wurden.